|
Checkliste für Erwachsene
Erkennen Sie ein oder mehr Symptome pro Kategorie wieder, die länger als vier Wochen nach dem traumatischen Ereignis bei Ihnen oder einer Person aus Ihrem Umfeld bestehen, so kann eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) vermutet werden.
Kategorie 1
- Wiederkehrende und eindringliche Erinnerungen an das traumatische Ereignis
- Belastende Träume vom Erlebten
- Das Gefühl, das Ereignis wiederzuerleben; so zu fühlen, als passiere es gerade jetzt
- Starke Belastung in Situationen, die mit dem Trauma in Verbindung stehen oder daran erinnern
Kategorie 2
- Bewusstes Vermeiden von Gedanken, Gefühlen, Gesprächen, die mit dem Trauma in Verbindung stehen
- Bewusstes Vermeiden von Aktivitäten, Orten oder Menschen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen
- Sich nicht an alle Details des Traumas erinnern können
- Sich von Freunden und Familie isolieren und Vermeidung von sozialen Situationen
- Sich »emotional taub« oder losgelöst bzw. entfremdet von anderen fühlen
- Nicht mehr in die Zukunft schauen können (Gefühl von Angst und Unglück)
Kategorie 3
- Einschlaf- oder Durchschlafschwierigkeiten
- Sich besonders launisch, irritierbar, ärgerlich oder ängstlich fühlen
- Konzentrationsschwierigkeiten
Kategorie 4
- Sich durch Alltagssituationen überwältigt bzw. überfordert fühlen und vermindertes Interesse an täglichen Aufgaben und Beschäftigungen, die man früher gern hatte
- Sich vermehrt auf Alkohol oder Tabletten bzw. Drogen verlassen, um durch den Tag zu kommen
- Sich schuldig fühlen, das Ereignis überlebt zu haben, das Ereignis nicht beeinflusst oder verhindert zu haben
Erkennen Sie ein oder mehrere Symptome pro Kategorie wieder (länger als vier Wochen nach dem traumatischen Ereignis), so kann eine Posttraumatische Belastungsstörung vermutet werden und sollte genauer untersucht werden. Die Diagnose der Posttraumatischen Belastungsstörung kann nur von Fachleuten gesichert werden.
Erste Hilfe kann sein, den jenigen zu ermutigen über das Ereignis zu sprechen. Hören Sie zu, auch wenn der Betroffene sich wiederholt. Ermutigen Sie die Person zu Aktivitäten. Bei chronifizierten Beschwerden (liegen also schon einige Monate oder länger vor), sollte der Betroffene professionelle Hilfe suchen.
Checkliste für Kinder
Bei Kindern sind noch eine Reihe von anderen Symptomen und Verhaltensweisen möglich:
- Schlafstörungen - Angst vor Dunkelheit, Angst allein zu schlafen, Albträume
- Trennungsangst (Angst, den Eltern könnte etwas passieren; Schlafen im Bett der Eltern)
- Wut, Reizbarkeit
- aggressives Verhalten, antisoziales Verhalten
- Schreckhaftigkeit, ständige Erwartung von Gefahren
- Konzentrationsstörungen; Aufmerksamkeitsstörungen;
- Schwierigkeiten, etwas im Gedächtnis zu behalten
- Lernschwierigkeiten
- Stehenbleiben der Entwicklung bei kleineren Kindern
- Rückfall in Verhaltensweisen früherer Altersstufen (Regression): Daumenlutschen; Bettnässen, babyhaftes Verhalten (bei jüngeren Kindern)
- Hoffnungslosigkeit; Gefühl, keine Zukunft mehr zu haben; Pessimismus; Verlust von Zukunftsplänen.
- Teilnahmslosigkeit; Rückzug von Freunden oder auch von der Familie; emotionale Abstumpfung bzw. Abflachung der Gefühle; Verlust von Interessen
- Vermeidungsverhalten (Vermeidung von Aktivitäten, Orten oder Menschen, die an das Trauma erinnern könnten; Vermeiden von Gedanken, Gefühlen oder Gesprächen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen)
- Schuldgefühle (Gefühl, schuldig zu sein, weil man überlebt hat; Schuldgefühle wegen der Vorstellung, man hätte etwas verhindern oder jemanden retten können)
- Depression, Suizidgedanken
- Panikattacken (Jugendliche)
Die Symptome können Tage, Wochen, Monate und gelegentlich sogar erst Jahre nach dem traumatischen Ereignis auftreten.
|